Schönbrunner Weihnachtsgeschichten

Sendezeit: 19:15 - 20:00, 24.12.2024
Genre: Brauchtum
  • Von: Anita Lackenberger
Österreich Die Dokumentation erzählt vom Zauber der Weihnachtszeit im und rund um das Wiener Schloss Schönbrunn einst und jetzt.
Viele Traditionen haben sich weiterentwickelt, manches ist geblieben, wie etwa die Rezepte von Weihnachtsbäckereien und Mehlspeisen. Viele dieser "Schmankerl" lassen sich auch heute noch genießen.
Das Wiener Schloss Schönbrunn und dessen Parkanlagen ziehen jährlich Millionen Besucher an. Vor allem die Vorweihnachtszeit in Schönbrunn ist heute ein Ausflug in die Vergangenheit. Die eine oder andere Winter- oder Adventspezialität aus der Kaiserzeit wie Kipferl, Gugelhupf oder diverse Schmankerl aus Maroni, wie die Esskastanien in Österreich genannt werden, kann man dort noch heute verkosten.
Mit der Regentschaft von Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Joseph wurden die Weihnachtsfeiertage zu echten Familienfesten, wie wir sie auch heute kennen. Im Zentrum stand die Bescherung mit dem Christbaum, und das nicht nur für die Familie, sondern auch für den gesamten Hofstaat und die vielen Bediensteten.
Viele Wiener Mehlspeisen wurden speziell für den kaiserlichen Hof erfunden und mussten einem hohen Standard entsprechen. Zucker, die wichtigste Zutat, zählte zu einem der teuersten Güter und war ausschließlich in betuchten Haushalten zu finden. Auch der Christbaum wurde mit "Süßem" behängt, etwa mit der "Windbäckerei", einer Baiser-Masse.
Die Weihnachtskekse wurden meist von den Zuckerbäckerinnen und Zuckerbäckern in der Hofküche hergestellt. Nirgends sonst gab es Zutaten in der besten Qualität und im Überfluss. In der Dienerschaft und im Küchendienst waren auch Jugendliche beschäftigt, die schon früh den Ernst des Lebens kennenlernen mussten. Wer es jedoch an den kaiserlichen Hof schaffte, musste zumindest nicht hungern.
In einfachen Haushalten wurden zu Weihnachten traditionell Nüsse vergoldet und Strohsterne gebastelt, die den Weihnachtsbaum schmücken. Den Weihnachtskarpfen, frisch aus Teichen im Waldviertel und Böhmen oder aus der Donau, gab es sowohl für die Herrschaft als auch für die Bediensteten in der Küche - somit also für "oben", wie für "unten".

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