Deutschland (2024)
Von der Couch aus shoppen ist bequem, aber klimaschädlich. Rund vier Milliarden Sendungen werden in Deutschland pro Jahr verpackt und transportiert. Wie wird der Onlinehandel grüner?
Weniger Retouren, wiederverwendbare Verpackungen, mehr Secondhand: "plan b" stellt kreative Köpfe vor, die an verschiedenen Stellschrauben drehen, um den Versandhandel nachhaltiger zu machen.
Da ist zum Beispiel Marc Sarmiento von der österreichischen Post. Er hat einen neuen Geschäftszweig erfunden: "Eine unserer wiederverwendbaren Verpackungen kann bis zu 100 Einwegverpackungen ersetzen. Bei 184 Millionen zugestellten Paketen ist das ein riesiges Potenzial", sagt der Leiter der Innovationsabteilung. Mit seinem Projekt stellt er die Abläufe bei der Post auf den Kopf: Statt Pakete nur zuzustellen, stellt die nun auch Verpackungen her, reinigt die Rückläufer und bringt sie neu in Umlauf. Und das ist nur ein Schritt des Unternehmens, um den Versand im ganzen Land nachhaltiger zu gestalten.
Da es für Unternehmen oft billiger ist, zurückgeschickte Waren zu entsorgen, als sie weiter zu verwerten, landeten sie lange auf der Müllhalde. Die schottische Firma "ACS Clothing" setzt dieser Wegwerfkultur ihre Idee einer Kreislaufwirtschaft entgegen. "Bei uns bekommen Kleidungsstücke mit kleinen Mängeln ein neues Leben. Nachhaltiges Retourenmanagement kann sich für eine Marke lohnen", sagt Hayley McDonald, die 29-jährige Resale-Managerin des Unternehmens. Ein kaputter Reißverschluss, ein abgeplatzter Knopf, ein Fleck oder die veraltete Kollektion aus der letzten Saison - bei "ACS Clothing" werden alle Teile wieder fit gemacht für den Weiterverkauf.
Wie ließen sich Retouren ganz vermeiden? An dieser Aufgabe knobelt Joshua Meskemper und hat dabei vor allem Bekleidung im Blick. Denn die macht das Gros der zurückgesandten Ware aus. "Passt nicht", ist der häufigste Grund. Deshalb hat der Kölner einen 3-D-Scanner entwickelt, der Füße ganz genau vermisst. Dank der gescannten Daten lassen sich maßgeschneiderte Schuhe produzieren, die garantiert passen - und so Retouren unnötig machen. "Es muss zur Normalität werden, dass Kunden mit dem 3-D-Datensatz ihrer persönlichen Maße einkaufen und nicht mehr den Trial-and-Error-Prozess von heute durchlaufen", sagt Meskemper. Sein nächstes Ziel: eine Handy-App fürs Einkaufen in Onlineshops. Die eigenen Füße scannen, Daten hochladen und sofort die passenden Schuhmodelle vorgeschlagen bekommen - auch so etwas trägt zu einem nachhaltigeren Versandhandel bei.
Weniger Retouren, wiederverwendbare Verpackungen, mehr Secondhand: "plan b" stellt kreative Köpfe vor, die an verschiedenen Stellschrauben drehen, um den Versandhandel nachhaltiger zu machen.
Da ist zum Beispiel Marc Sarmiento von der österreichischen Post. Er hat einen neuen Geschäftszweig erfunden: "Eine unserer wiederverwendbaren Verpackungen kann bis zu 100 Einwegverpackungen ersetzen. Bei 184 Millionen zugestellten Paketen ist das ein riesiges Potenzial", sagt der Leiter der Innovationsabteilung. Mit seinem Projekt stellt er die Abläufe bei der Post auf den Kopf: Statt Pakete nur zuzustellen, stellt die nun auch Verpackungen her, reinigt die Rückläufer und bringt sie neu in Umlauf. Und das ist nur ein Schritt des Unternehmens, um den Versand im ganzen Land nachhaltiger zu gestalten.
Da es für Unternehmen oft billiger ist, zurückgeschickte Waren zu entsorgen, als sie weiter zu verwerten, landeten sie lange auf der Müllhalde. Die schottische Firma "ACS Clothing" setzt dieser Wegwerfkultur ihre Idee einer Kreislaufwirtschaft entgegen. "Bei uns bekommen Kleidungsstücke mit kleinen Mängeln ein neues Leben. Nachhaltiges Retourenmanagement kann sich für eine Marke lohnen", sagt Hayley McDonald, die 29-jährige Resale-Managerin des Unternehmens. Ein kaputter Reißverschluss, ein abgeplatzter Knopf, ein Fleck oder die veraltete Kollektion aus der letzten Saison - bei "ACS Clothing" werden alle Teile wieder fit gemacht für den Weiterverkauf.
Wie ließen sich Retouren ganz vermeiden? An dieser Aufgabe knobelt Joshua Meskemper und hat dabei vor allem Bekleidung im Blick. Denn die macht das Gros der zurückgesandten Ware aus. "Passt nicht", ist der häufigste Grund. Deshalb hat der Kölner einen 3-D-Scanner entwickelt, der Füße ganz genau vermisst. Dank der gescannten Daten lassen sich maßgeschneiderte Schuhe produzieren, die garantiert passen - und so Retouren unnötig machen. "Es muss zur Normalität werden, dass Kunden mit dem 3-D-Datensatz ihrer persönlichen Maße einkaufen und nicht mehr den Trial-and-Error-Prozess von heute durchlaufen", sagt Meskemper. Sein nächstes Ziel: eine Handy-App fürs Einkaufen in Onlineshops. Die eigenen Füße scannen, Daten hochladen und sofort die passenden Schuhmodelle vorgeschlagen bekommen - auch so etwas trägt zu einem nachhaltigeren Versandhandel bei.
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