Johann Gottfried Tulla wollte den wichtigsten Fluss Europas zähmen, den Rhein. Gut 200 Jahre nach Beginn der Rheinbegradigung erzählt die SWR Doku vom Lebenswerk des badischen Ingenieurs. Tulla wuchs in bewegten Zeiten auf. In Frankreich hatte die Revolution die politischen Verhältnisse grundlegend verändert, das Heilige Römische Reich war am Ende, Napoleon und seine Truppen zogen durch Europa und gewannen in der Markgrafschaft Baden einen Verbündeten. Mit der politischen Revolution kam der Fortschritt in Wissenschaft und Technik. Tulla sollte Pfarrer werden, aber ein Lehrer erkannte seine naturwissenschaftliche Begabung. Er wurde zum Ingenieur ausgebildet. Besonders interessiert war Tulla am Wasserbau. Er brachte das größte und vielleicht mutigste Bauprojekt Europas auf den Weg: die Begradigung des Rheins. Die Zeit der Überschwemmungen, die Seuchen und Hungersnöte auslösten, war damit vorbei. Dass die Rheinbegradigung auch ökologische Folgen haben würde, überblickte niemand.
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