Deutschland (2012)
"Der Künstler ist anwesend", so heißt es bei Einladungen zu Ausstellungseröffnungen immer dann, wenn selbiger noch nicht das Zeitliche gesegnet hat und er also vor Ort antworten kann auf Fragen wie "Was haben Sie sich dabei eigentlich gedacht?".
"Der Künstler ist anwesend", so hat Jürgen Becker sein jüngstes Solo-Programm überschrieben, mit dem er für etwa hundert Kunstwerke die Frage beantwortet, was sich deren jeweiliger Schöpfer wohl gedacht hat. Also jedenfalls teilweise beantwortet und natürlich auf die ihm eigene Art und Weise. Mit seinen eigenen Worten gesagt: "Nach diesem Parforce-Ritt durch die Kunstgeschichte wissen Sie genau, was die Griechen alles vom Ägypter geklaut, die Römer vom Griechen geklaut haben. Und wieso in der Sixtinischen Kapelle der Arsch der Welt zu sehen ist. Und warum viel später Marcel Duchamp für die Kunst der 'Fluch der Keramik' wurde. Sie werden sich nie mehr auf einer Vernissage blamieren und rufen 'Die rote Skulptur finde ich am besten!', gefolgt von der niederschmetternden Bemerkung des Galeristen 'Das ist unser Feuerlöscher!'"
Jürgen Becker schließt Wissenslücken mit rheinischem Froh- und Tiefsinn. Und erklärt letztgültig den Unterschied zwischen bildender Kunst und Kleinkunst: "Malen Sie mal wieder ein Bild. Wenn es keiner haben will, ist nicht schlimm - dann verschenken Sie es einfach zum Muttertag. Das geht in der Kleinkunst eben nicht: Wenn keiner kommt, dann fällt das aus!"
Woraus Jürgen Becker folgert, dass Kleinkunst eigentlich als lebende Skulptur zu sehen ist: Die Zuschauer formen sie, sind eine soziale Plastik, werden allerspätestens in der Pause auf dem Weg zum Zapfhahn zu wahren Künstlern.
Freut sich im Jenseits ein Rheinländer namens Joseph Beuys.
"Der Künstler ist anwesend", so hat Jürgen Becker sein jüngstes Solo-Programm überschrieben, mit dem er für etwa hundert Kunstwerke die Frage beantwortet, was sich deren jeweiliger Schöpfer wohl gedacht hat. Also jedenfalls teilweise beantwortet und natürlich auf die ihm eigene Art und Weise. Mit seinen eigenen Worten gesagt: "Nach diesem Parforce-Ritt durch die Kunstgeschichte wissen Sie genau, was die Griechen alles vom Ägypter geklaut, die Römer vom Griechen geklaut haben. Und wieso in der Sixtinischen Kapelle der Arsch der Welt zu sehen ist. Und warum viel später Marcel Duchamp für die Kunst der 'Fluch der Keramik' wurde. Sie werden sich nie mehr auf einer Vernissage blamieren und rufen 'Die rote Skulptur finde ich am besten!', gefolgt von der niederschmetternden Bemerkung des Galeristen 'Das ist unser Feuerlöscher!'"
Jürgen Becker schließt Wissenslücken mit rheinischem Froh- und Tiefsinn. Und erklärt letztgültig den Unterschied zwischen bildender Kunst und Kleinkunst: "Malen Sie mal wieder ein Bild. Wenn es keiner haben will, ist nicht schlimm - dann verschenken Sie es einfach zum Muttertag. Das geht in der Kleinkunst eben nicht: Wenn keiner kommt, dann fällt das aus!"
Woraus Jürgen Becker folgert, dass Kleinkunst eigentlich als lebende Skulptur zu sehen ist: Die Zuschauer formen sie, sind eine soziale Plastik, werden allerspätestens in der Pause auf dem Weg zum Zapfhahn zu wahren Künstlern.
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