Deutschland (2024)
Immer mehr Menschen sind einsam, und nicht nur die Älteren. Seit der Pandemie fühlen sich gerade auch Jüngere allein gelassen. Was bedeutet das für die Betroffenen, für die Gesellschaft?
Gefährdet Einsamkeit womöglich nicht nur den Einzelnen sondern sogar die Demokratie? Und was lässt sich dagegen tun? Wer kann helfen und inwieweit ist die Politik gefragt? Katty Salié sucht nach Antworten, spricht mit Betroffenen und Experten.
Die Psychologin Maike Luhmann forscht seit Jahren zum Thema. Sie hat festgestellt, dass gerade die Gen Z betroffen ist, also junge Menschen unter 30. Fast die Hälfte von ihnen sagt, dass sie sich häufig oder immer einsam fühlt. Wer sind diese Menschen und warum fühlen sich ausgerechnet die isoliert, die doch via Social Media angeblich so gut vernetzt sind?
Die Band "Isolation Berlin" trägt die Einsamkeit nicht nur im Namen. Warum sie sich von Anfang an und bis heute auch in vielen Songs damit beschäftigt, darüber spricht Katty Salié mit Frontmann Tobias Bamborschke.
Der Journalist Daniel Haas ist über 50. Auch er bezeichnet sich als einsam und seit neuestem schreibt er auch regelmäßig darüber. Wieviel Überwindung kostet es, sich als "einsam" zu outen? Und kann eine Kolumne zur Einsamkeit dazu beitragen, das Thema aus der Tabuzone zu holen?
Auch der Schauspieler und Musiker Anton Weil setzt sich mit dem Thema auseinander - literarisch. In seinem stark autobiografisch inspirierten Debut-Roman "Super einsam" porträtiert er einen jungen Mann, der ungewollt aber unaufhaltsam immer weiter in die soziale Isolation abgleitet.
Vielen Menschen geht es in der Realität ähnlich - oft unbemerkt von ihrer Umgebung. Wer den Kontakt zu anderen verliert, dem fehlt der Austausch und bisweilen auch ein Korrektiv, sagt der Soziologe Berthold Vogel. Das sei der ideale Nährboden, um Vorurteile zu entwickeln. In dem kürzlich erschienenen Sachbuch "Einsamkeit und Ressentiment" zeigen er und seine Mitautoren auf, dass Einsamkeit, das damit verbundene Ohnmachtsgefühl und Ressentiments eine potentielle Gefahr für die Demokratie darstellen. Auch die Politik ist inzwischen alarmiert. Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr ein "Einsamkeitsbarometer" veröffentlicht. Das Bundesfamilienministerium arbeitet an einer "Strategie gegen Einsamkeit". Eine zentrale Erkenntnis: Menschen brauchen Institutionen, an die sie sich wenden, Orte, an denen sie sich begegnen können. Wo die entsprechende Infrastruktur fehlt, fehlt es an Gemeinschaft, auf dem Land und in der Stadt. Angegangen wird das Problem vielerorts eher aus der Zivilgesellschaft heraus: Nachbarn, die sich vernetzen, Initiativen, die auf "Zuhörbänken" ein offenes Ohr für die Sorgen der Vorübergehenden anbieten, Vorzeigeprojekte, wie die "Gute Stube" in München, die sich als Präventionsmaßnahme gegen Einsamkeit versteht.
Wer kann was leisten, im Kampf gegen die Vereinsamung in unserer Gesellschaft?
Gefährdet Einsamkeit womöglich nicht nur den Einzelnen sondern sogar die Demokratie? Und was lässt sich dagegen tun? Wer kann helfen und inwieweit ist die Politik gefragt? Katty Salié sucht nach Antworten, spricht mit Betroffenen und Experten.
Die Psychologin Maike Luhmann forscht seit Jahren zum Thema. Sie hat festgestellt, dass gerade die Gen Z betroffen ist, also junge Menschen unter 30. Fast die Hälfte von ihnen sagt, dass sie sich häufig oder immer einsam fühlt. Wer sind diese Menschen und warum fühlen sich ausgerechnet die isoliert, die doch via Social Media angeblich so gut vernetzt sind?
Die Band "Isolation Berlin" trägt die Einsamkeit nicht nur im Namen. Warum sie sich von Anfang an und bis heute auch in vielen Songs damit beschäftigt, darüber spricht Katty Salié mit Frontmann Tobias Bamborschke.
Der Journalist Daniel Haas ist über 50. Auch er bezeichnet sich als einsam und seit neuestem schreibt er auch regelmäßig darüber. Wieviel Überwindung kostet es, sich als "einsam" zu outen? Und kann eine Kolumne zur Einsamkeit dazu beitragen, das Thema aus der Tabuzone zu holen?
Auch der Schauspieler und Musiker Anton Weil setzt sich mit dem Thema auseinander - literarisch. In seinem stark autobiografisch inspirierten Debut-Roman "Super einsam" porträtiert er einen jungen Mann, der ungewollt aber unaufhaltsam immer weiter in die soziale Isolation abgleitet.
Vielen Menschen geht es in der Realität ähnlich - oft unbemerkt von ihrer Umgebung. Wer den Kontakt zu anderen verliert, dem fehlt der Austausch und bisweilen auch ein Korrektiv, sagt der Soziologe Berthold Vogel. Das sei der ideale Nährboden, um Vorurteile zu entwickeln. In dem kürzlich erschienenen Sachbuch "Einsamkeit und Ressentiment" zeigen er und seine Mitautoren auf, dass Einsamkeit, das damit verbundene Ohnmachtsgefühl und Ressentiments eine potentielle Gefahr für die Demokratie darstellen. Auch die Politik ist inzwischen alarmiert. Zum ersten Mal wurde in diesem Jahr ein "Einsamkeitsbarometer" veröffentlicht. Das Bundesfamilienministerium arbeitet an einer "Strategie gegen Einsamkeit". Eine zentrale Erkenntnis: Menschen brauchen Institutionen, an die sie sich wenden, Orte, an denen sie sich begegnen können. Wo die entsprechende Infrastruktur fehlt, fehlt es an Gemeinschaft, auf dem Land und in der Stadt. Angegangen wird das Problem vielerorts eher aus der Zivilgesellschaft heraus: Nachbarn, die sich vernetzen, Initiativen, die auf "Zuhörbänken" ein offenes Ohr für die Sorgen der Vorübergehenden anbieten, Vorzeigeprojekte, wie die "Gute Stube" in München, die sich als Präventionsmaßnahme gegen Einsamkeit versteht.
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