Geschichte schreiben, Der Bilderrahmen - Fenster zur Kunst

Sendezeit: 11:45 - 12:05, 06.09.2024
Genre: Geschichte
  • Regie: Jean-Dominique Ferrucci
Frankreich (2020) In großen Museen wie dem Pariser Louvre oder der Londoner National Gallery richtet sich der Blick der Besucherinnen und Besucher meist sofort auf das Bild - ohne dass beachtet wird, was das Werk begrenzt, umgibt und definiert: der Bilderrahmen.
"Geschichte schreiben" nimmt dieses vernachlässigte Element genauer unter die Lupe. Denn der Rahmen bringt das Bild nicht nur zur Geltung, er verleiht ihm Wert.
Zu Gast bei Patrick Boucheron ist die Historikerin Charlotte Guichard. Sie erklärt, wie Bilder im späten Mittelalter erstmalig mit einem goldenen Rahmen versehen wurden. Inwiefern hat dieser Schritt die gesellschaftliche Bedeutung der Malerei verändert?
Das Magazin beleuchtet den Weg des Goldrahmens von der Geschichte bis in die Gegenwart. Nach dem Mittelalter geht die Reise weiter über die Renaissance sowie das 17. und 18. Jahrhundert bis zur Blütezeit der Salons, Ausstellungen und privaten Kunstsammlungen im 19. Jahrhundert.
Natürlich darf auch der Skandal aus Jahr 2018 nicht fehlen: das Banksy-Bild, das sich selbst zerstörte. Der britische Street-Art-Künstler hat sein Werk mit einem reich verzierten goldenen Rahmen versehen, der das Bild im Moment des Verkaufs vernichtet. Was steckt hinter Banksys Vorgehen und was sagt es über die Bedeutung des Rahmens aus?
Mit moderner Street-Art setzt sich im Anschluss auch die YouTuberin Manon Bril auseinander. Sie stellt aktuelle Kunstprojekte auf den Straßen von Paris vor, welche die Relevanz des Bilderrahmens verdeutlichen.
Hintergrundinformationen: "Geschichte schreiben" ist das erste von Historikern und Historikerinnen moderierte Geschichtsmagazin. Im Mittelpunkt der von dem französischen Mittelalter- und Renaissancespezialisten Patrick Boucheron präsentierten Sendung steht die Frage: Was hat uns Geschichte heute zu sagen? Jede Woche stellt ein Gast einen Gegenstand und seine Geschichte vor. Dabei kann alles geschichtsträchtig sein: seriengefertigte Objekte, Einzelstücke, Kultgegenstände, Werkstoffe oder Schriftdokumente. Die verwendeten Archivaufnahmen werden in kreative grafische Animationen eingebettet und pädagogisch aufbereitet. In einer regelmäßigen Kolumne schlägt die französische YouTuberin Manon Bril die Brücke zwischen Geschichte und Digitalzeitalter.

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