Frankreich (2020)
Auswanderer oder Reisende, Staatenlose oder Migranten - Schicksale, die von einem Stück Papier abhängen: dem Reisepass. Der Pass als globales Objekt schlechthin trennt und eint uns heute gleichermaßen. Die Ausbreitung des Passes in seiner heutigen Form ist primär zwei gegensätzlichen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts zu verdanken: einerseits den erstarkenden Nationalstaaten, andererseits der zunehmenden Migration. Im 20. Jahrhundert wird er zum obligatorischen Dokument.
Doch der Pass als Objekt an sich reicht weit in die Geschichte zurück: Bereits im Spätmittelalter muss man Papiere vorzeigen, um Tore oder Stadtmauern zu passieren. Die Pässe erlauben somit den freien Verkehr von Händlern und ihren Waren. Unter der Herrschaft von Kaiser Napoleon I. kommt es zu bedeutenden Veränderungen bezüglich der Normierung des Passes. Polizeiminister Joseph Fouché vereinheitlicht die Papiere und ergänzt sie um mehrere Informationen. Fortan enthalten die Dokumente den Ausstellungsort sowie eine kurze Personenbeschreibung.
Das 19. Jahrhundert gilt als Zeitalter der Vermessung und Klassifizierung. So wird mit allen möglichen wissenschaftlichen Experimenten und Theorien versucht, die physische Identifikation zu vereinfachen: Alphonse Bertillon entwickelt auf der Pariser Polizeipräfektur das anthropometrische System und Juan Vucetich entdeckt die Daktyloskopie, die Identifikation durch Fingerabdruck. Beide Neuerungen tragen dazu bei, dass der Pass immer präziser wird.
Heutzutage können Fingerabdrücke und Gesichter digital erfasst werden: Der biometrische Ausweis mit seinem hochempfindlichen Chip ist ein weiterer Schritt zu noch mehr Kontrolle. Die Geschichte des Passes zeigt jedoch, dass die Grenzpapiere vor allem sicherheitspolitisch eine "große Illusion" bleiben.
Doch der Pass als Objekt an sich reicht weit in die Geschichte zurück: Bereits im Spätmittelalter muss man Papiere vorzeigen, um Tore oder Stadtmauern zu passieren. Die Pässe erlauben somit den freien Verkehr von Händlern und ihren Waren. Unter der Herrschaft von Kaiser Napoleon I. kommt es zu bedeutenden Veränderungen bezüglich der Normierung des Passes. Polizeiminister Joseph Fouché vereinheitlicht die Papiere und ergänzt sie um mehrere Informationen. Fortan enthalten die Dokumente den Ausstellungsort sowie eine kurze Personenbeschreibung.
Das 19. Jahrhundert gilt als Zeitalter der Vermessung und Klassifizierung. So wird mit allen möglichen wissenschaftlichen Experimenten und Theorien versucht, die physische Identifikation zu vereinfachen: Alphonse Bertillon entwickelt auf der Pariser Polizeipräfektur das anthropometrische System und Juan Vucetich entdeckt die Daktyloskopie, die Identifikation durch Fingerabdruck. Beide Neuerungen tragen dazu bei, dass der Pass immer präziser wird.
Heutzutage können Fingerabdrücke und Gesichter digital erfasst werden: Der biometrische Ausweis mit seinem hochempfindlichen Chip ist ein weiterer Schritt zu noch mehr Kontrolle. Die Geschichte des Passes zeigt jedoch, dass die Grenzpapiere vor allem sicherheitspolitisch eine "große Illusion" bleiben.
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