Evolution

Sendezeit: 00:00 - 01:35, 03.08.2024
Genre: Dramafilme
  • Darsteller: Lili Monori (Eva), Jule Böwe (Frau Clausen), Annamária Láng (Lena), Goya Rego (Jonas), Padmé Hamdemir (Yasmin)
  • Drehbuch: Kata Wéber, Kornél Mundruczó
  • Regie: Kornél Mundruczó
  • Kamera: Yorick Le Saux
  • Musik: Dascha Dauenhauer
  • Produzent: Viola Fügen, Michael Weber, Viktória Petrányi
  • Andere Personen: Dávid Jancsó
Deutschland / Ungarn (2021) 1945. In einer Gaskammer wird ein kleines Mädchen gefunden, das auf wundersame Weise überlebt hat. Jahrzehnte später in Budapest wird Eva, die bereits Anzeichen einer Demenz zeigt, von ihrer Tochter Lena nach Geburtsurkunden und Ausweispapieren gefragt. Doch alle offiziellen Dokumente, die sie besitzt, sind gefälscht, um ihre jüdische Herkunft zu verbergen. Und dann ist da in Berlin noch Evas Enkel Jonas, der gar nicht mehr weiß, wer oder was er ist, außer dass er sich als Jude in der Schule ausgeschlossen fühlt.
Was heißt es, in Europa jüdisch zu sein? Kornél Mundruczó und seine Drehbuchautorin Kata Wéber schöpfen in ihrem Drama aus persönlichen Familienerfahrungen und entwerfen ein erschütternd ergreifendes, aber auch beißend ironisches Triptychon. Über drei Generationen folgt "Evolution" dem Schicksal der Mitglieder einer jüdischen Familie von 1945 bis heute. Großmutter, Mutter und Sohn, gleichzeitig Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Eine Geschichte, die tief in die psychologischen Untiefen des Holocausts, des Traumas, der persönlichen Identifikation eindringt und dem wachsenden Antisemitismus nachspürt, auch in einer scheinbar liberalen Gesellschaft. Eva, Lena und Jonas - drei Generationen, deren Traumata in der Gegenwart einen neuen Ausdruck finden.
Hintergrundinformationen: Mit ihrem Spielfilm "Evolution" realisierten Kornél Mundruczó und Kata Wéber in erneuter Zusammenarbeit nach dem Erfolg ihres englischsprachigen Films "Pieces of a Woman" (2021 Oscarnominierung für Hauptdarstellerin Vanessa Kirby) wieder eine europäische Koproduktion. "Mit vielen surrealen Stilisierungen entwirft der auf einem Bühnenstück fußende Film ein theatrales Familientriptychon, das von der Weitergabe der Holocaust-Traumata erzählt und von der Gegenwart des Antisemitismus in Deutschland. Anlass zur Hoffnung besteht in der Andeutung, kulturelle Identitätsmuster auch hinter sich lassen zu können."