Deutschland (1987)
Weit oben im Norden Lapplands liegt der Kebnekaise, Schwedens höchster Berg. Seitdem das bekannt ist, versuchen Menschen aus aller Welt, ihn zu erklimmen. Dafür gibt es zwei Wege. Die westliche Route führt über Geröllfelder und einen weiteren Gipfel. Sie zieht sich, ist zäh und kräfteraubend. "Danach konnte ich keine Steine mehr sehen", erzählt Fritzi. Aber immerhin hat Fritzi es auf den Gipfel geschafft. Noah und Alfons mussten umdrehen: "Der Wind war zu heftig und wir waren komplett nass und ausgekühlt von all dem Regen. Wir müssen nochmal wiederkommen."
2096,8 Meter ragt der Kebnekaise in den schwedischen Himmel. Nicht immer schafft man es bis nach oben. Und wenn man es geschafft hat, kann man dort oben wahrlich nicht immer etwas erkennen. Meist liegt der Kebnekaise in Nebel, Schnee oder Regen. Die Wolken bleiben auf ihrem Flug einfach am Gipfel hängen. Vier Versuche brauche man, um vom Gipfel auf die Welt zu blicken, sagen die schwedischen Bergsteiger.
Etwa 20 Kilometer Luftlinie vom Kebnekaise entfernt findet sich das letzte Dorf Nikkaluokta. Hier endet die Straße und das weglose Land beginnt. Ein Begriff, mit dem deutsche Landschaften kaum noch beschreibbar sind.
Folgt man, im Dorf angekommen, dem Tal weiter in die Berge herein, tut sich am Fuß des Kebnekaise ein kleiner Mikrokosmos auf: die Bergstation. Tschechen, Franzosen, Südkoreaner und natürlich Schweden kommen hierher, um sich auf die Besteigung des Berges vorzubereiten. Es gibt nur wenige Orte, die international so bekannt sind wie die Bergstation mitten im Nirgendwo. Umgeben von Berghängen und sonst - nichts. Selbst die Rentiere haben das Tal schon verlassen und sind in die Berge gezogen. Die Temperaturen von zwölf bis 15 Grad im Sommer sind ihnen zu "heiß", die Mücken zu viele.
Die Bergstation mit einfachen Hochbetten bietet Platz für bis zu 200 Gäste. 50 Mitarbeitende kümmern sich um Unterkunft, Restaurant und geführte Bergtouren. Auch sie leben in dieser Region von Juni bis September in geteilten Zimmern und Hochbetten. Warum? Das erzählt und zeigt dem Filmteam u.a. Erik, der der Guide für die Besteigung ist. Denn das "Ostseereport"-Team nimmt nicht die westliche, sondern die östliche Route. Der Vorteil: Sie ist kürzer und abwechslungsreicher. Der Nachteil: Die Strecke hat es richtig in sich. 1400 Höhenmeter hoch - und wieder runter. Steile Anstiege, Gesteinsbrocken, Gletscher und Kletterpartien. Ohne Guide sollte man hier nicht gehen.
Auf der anderen Seite des Kebnekaise finden sich kleine Hütten. Auch die sind im Sommer drei Monate lang von sechs Menschen bewohnt, von Forscher*innen der Universität Stockholm. Es ist eine der bekanntesten Forschungseinrichtungen Schweden, in der seit 70 Jahren die Veränderungen am Kebnekaise erkundet werden. Vor allem, wie sich das Eis hier in der Arktis verhält, denn das Gebirgsmassiv beheimatet viele Gletscher. Noch.
Nina Kirchner ist Leiterin der Forschungsstation und erzählt vom dramatischen Rückgang des Eises. Sie zeigt auf einen Gipfel: "Dort haben wir ein 100 Meter tiefes Loch in den Berg gebohrt, um den Permafrost zu beobachten. Der Berg erwärmt sich wahnsinnig schnell, er schwitzt regelrecht das geschmolzene Eis aus, das in Strömen nach unten fließt und Geröll mit sich zieht." Die Arbeit der Forschungsstation hat im Jahr 2018 allen in Schweden deutlich gemacht: Der Kebnekaise ist auch der Berg, an dem sich die Erderwärmung extrem deutlich zeigt. Denn er ist zwar noch immer Schwedens höchster Berg, der höchste Gipfel aber hat sich verlagert. Bis ins Jahr 2018 war es der Südgipfel. Doch der ist mit einem Gletscher bedeckt und hat in den letzten Jahrzehnten über 20 Meter an Höhe verloren, sodass mittlerweile der felsige Nordgipfel der höchste Punkt des Landes ist.
Die Mitarbeitenden der Bergstation schneiden Birkenzweige, sammeln gelbe und lila Blumen. Sie wollen alles für Mittsommer vorbereiten. Das Fest zur Sommersonnenwende hat in Schweden Tradition. Der Anlass dafür ist in Lappland besonders spürbar, denn der Kebnekaise liegt über dem Polarkreis, dem Breitengrad, ab dem im Winter der Tag nicht mehr anbricht und im Sommer keine Dunkelheit mehr einsetzt. Den Kebnekaise kann man also auch mitternachts besteigen. Das will das "Ostseereport"-Team aber nicht versuchen, es ist es schon so waghalsig genug. Ob der Aufstieg gelingt? Das zeigt dieser "Ostseereport".
2096,8 Meter ragt der Kebnekaise in den schwedischen Himmel. Nicht immer schafft man es bis nach oben. Und wenn man es geschafft hat, kann man dort oben wahrlich nicht immer etwas erkennen. Meist liegt der Kebnekaise in Nebel, Schnee oder Regen. Die Wolken bleiben auf ihrem Flug einfach am Gipfel hängen. Vier Versuche brauche man, um vom Gipfel auf die Welt zu blicken, sagen die schwedischen Bergsteiger.
Etwa 20 Kilometer Luftlinie vom Kebnekaise entfernt findet sich das letzte Dorf Nikkaluokta. Hier endet die Straße und das weglose Land beginnt. Ein Begriff, mit dem deutsche Landschaften kaum noch beschreibbar sind.
Folgt man, im Dorf angekommen, dem Tal weiter in die Berge herein, tut sich am Fuß des Kebnekaise ein kleiner Mikrokosmos auf: die Bergstation. Tschechen, Franzosen, Südkoreaner und natürlich Schweden kommen hierher, um sich auf die Besteigung des Berges vorzubereiten. Es gibt nur wenige Orte, die international so bekannt sind wie die Bergstation mitten im Nirgendwo. Umgeben von Berghängen und sonst - nichts. Selbst die Rentiere haben das Tal schon verlassen und sind in die Berge gezogen. Die Temperaturen von zwölf bis 15 Grad im Sommer sind ihnen zu "heiß", die Mücken zu viele.
Die Bergstation mit einfachen Hochbetten bietet Platz für bis zu 200 Gäste. 50 Mitarbeitende kümmern sich um Unterkunft, Restaurant und geführte Bergtouren. Auch sie leben in dieser Region von Juni bis September in geteilten Zimmern und Hochbetten. Warum? Das erzählt und zeigt dem Filmteam u.a. Erik, der der Guide für die Besteigung ist. Denn das "Ostseereport"-Team nimmt nicht die westliche, sondern die östliche Route. Der Vorteil: Sie ist kürzer und abwechslungsreicher. Der Nachteil: Die Strecke hat es richtig in sich. 1400 Höhenmeter hoch - und wieder runter. Steile Anstiege, Gesteinsbrocken, Gletscher und Kletterpartien. Ohne Guide sollte man hier nicht gehen.
Auf der anderen Seite des Kebnekaise finden sich kleine Hütten. Auch die sind im Sommer drei Monate lang von sechs Menschen bewohnt, von Forscher*innen der Universität Stockholm. Es ist eine der bekanntesten Forschungseinrichtungen Schweden, in der seit 70 Jahren die Veränderungen am Kebnekaise erkundet werden. Vor allem, wie sich das Eis hier in der Arktis verhält, denn das Gebirgsmassiv beheimatet viele Gletscher. Noch.
Nina Kirchner ist Leiterin der Forschungsstation und erzählt vom dramatischen Rückgang des Eises. Sie zeigt auf einen Gipfel: "Dort haben wir ein 100 Meter tiefes Loch in den Berg gebohrt, um den Permafrost zu beobachten. Der Berg erwärmt sich wahnsinnig schnell, er schwitzt regelrecht das geschmolzene Eis aus, das in Strömen nach unten fließt und Geröll mit sich zieht." Die Arbeit der Forschungsstation hat im Jahr 2018 allen in Schweden deutlich gemacht: Der Kebnekaise ist auch der Berg, an dem sich die Erderwärmung extrem deutlich zeigt. Denn er ist zwar noch immer Schwedens höchster Berg, der höchste Gipfel aber hat sich verlagert. Bis ins Jahr 2018 war es der Südgipfel. Doch der ist mit einem Gletscher bedeckt und hat in den letzten Jahrzehnten über 20 Meter an Höhe verloren, sodass mittlerweile der felsige Nordgipfel der höchste Punkt des Landes ist.
Die Mitarbeitenden der Bergstation schneiden Birkenzweige, sammeln gelbe und lila Blumen. Sie wollen alles für Mittsommer vorbereiten. Das Fest zur Sommersonnenwende hat in Schweden Tradition. Der Anlass dafür ist in Lappland besonders spürbar, denn der Kebnekaise liegt über dem Polarkreis, dem Breitengrad, ab dem im Winter der Tag nicht mehr anbricht und im Sommer keine Dunkelheit mehr einsetzt. Den Kebnekaise kann man also auch mitternachts besteigen. Das will das "Ostseereport"-Team aber nicht versuchen, es ist es schon so waghalsig genug. Ob der Aufstieg gelingt? Das zeigt dieser "Ostseereport".
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