Kafka. Wege entstehen beim Gehen

Sendezeit: 21:55 - 22:40, 02.06.2024
Genre: Literatur
  • Von: Angelika Kellhammer
Deutschland (2015) Franz Kafka (1883-1924) gehört zu den weltweit meistgelesenen Schriftstellern deutscher Sprache und ist der einzige Autor, dessen Name zum Adjektiv 'kafkaesk' geworden ist, das sogar in Japan in der Alltagssprache existiert.
Die gängigen Vorstellungen über Kafka selbst sind allerdings klischeebehaftet: düsteres Prag, aussichtslose Krankheit, Vaterkomplex, Probleme mit Frauen. Dabei war Franz Kafka zärtlich, humorvoll, hatte Liebesbeziehungen und Freunde - und er war in seinem Alltagsberuf als Versicherungsmann durchaus erfolgreich.
Wer war dieser Mann, der sich für alles Moderne seiner Zeit sehr interessierte, dabei aber sofort ahnte, wie Medien und Maschinen unser Leben verändern würden? Filmautorin Angelika Kellhammer unternimmt eine innere und äußere Reise zu Franz Kafka, begibt sich an authentische Orte in Prag und erreicht den verwunschenen Ort, an dem er am glücklichsten war: Zürau, ein kleines böhmisches Dorf, wo er, herausgetreten aus Zeit und Zwängen, acht Monate lang lebte, eine Phase, die zugleich eine Lebenswende war.
Es äußern sich - teilweise in Archiv-Fundstücken - zu Kafka unter anderem: Reiner Stach, der derzeit wichtigste Kafka-Biograf, die Schriftstellerin Sybille Lewitscharoff, nach Selbstauskunft die größte lebende Kafka-Bewunderin, der berühmte Filmregisseur Orson Welles, Kafkas vertrauter Freund Max Brod und die Pianistin Alice Herz-Sommer, die als Kind den etwas älteren Franz Kafka noch erlebt hat.

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