unicato, Klimawandel

Sendezeit: 00:25 - 01:25, 30.05.2024
Genre: Film, Kino, TV
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
  • Gaeste: Korina Gutsche, Sven Schwarz, Neozoon, Felix Dierich
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, die alle Bereiche unseres Lebens betrifft. Auch die Filmkunst spiegelt diese gesellschaftliche Entwicklung wider und setzt sich kritisch, kreativ und visionär mit den Folgen des Klimawandels auseinander. Die Kurzfilme aus verschiedenen Genres spannen einen Bogen von der Gegenwart bis in die Zukunft, von der Realität bis in die Fiktion. Sie zeigen, wie der Klimawandel unseren Alltag, unsere Gesellschaft und unsere Umwelt beeinflusst und welche Herausforderungen und Chancen sich daraus ergeben. Dabei sind einige Filme erschreckend präzise in ihren Vorhersagen, andere regen zum Nachdenken und Handeln an.
Neben den Filmen werden auch die Menschen hinter der Kamera vorgestellt, die sich für eine nachhaltige und CO2 neutrale Filmproduktion einsetzen. Markus Kavka spricht mit ihnen über die ökologische und soziale Verantwortung in der Filmbranche.
Gäste in der Sendung:
- Korina Gutsche ist Dozentin für nachhaltige Filmproduktion und berät Filmschaffende, wie sie ihre Projekte klimafreundlicher gestalten können. Sie erklärt, welche Faktoren die Klimabilanz eines Films beeinflussen und welche Möglichkeiten es gibt, Emissionen zu reduzieren oder zu kompensieren.
- Sven Schwarz ist der Festivalleiter des "Kurzfilm Festival Hamburg", das sich der Green Charter für Filmfestivals angeschlossen hat. Er erläutert, welche Kriterien das Festival erfüllen muss, um dieses Label zu tragen und wie es sich für eine grüne Filmkultur einsetzt.
- Neozoon sind ein Filmkollektiv aus Berlin und Dresden, das ausschließlich mit Found Footage arbeitet. Das heißt, sie verwenden bereits vorhandenes Filmmaterial für ihre eigenen Werke. Wir treffen die beiden Filmemacherinnen beim Kurzfilm Festival Hamburg und sprechen mit ihnen über ihre nachhaltige Arbeitsweise und ihre Motivation.
- Felix Dierich arbeitet im Bereich erneuerbare Energien und ist Filmemacher aus Oldenburg. Er hat ein innovatives Programm entwickelt, mit dem er die Daten eines Wettersatelliten in beeindruckende Bilder umwandelt. Sein Film zeigt die verheerenden Buschbrände in Australien im Jahr 2019/2020 aus einer neuen Perspektive. Er nutzt dafür Tageslicht-, Infrarot- und Wärmequellendaten des Satelliten Himawari-8, die er mit eigenen Algorithmen zu einem faszinierenden Bilderstrom verbindet. Im Interview beschreibt er seine künstlerische Vision, die technischen Herausforderungen und seine Botschaft an die Zuschauenden.
Filme in der Sendung:
- "So weit so gut" von Leon Schwitter (CH 2021, Kurzspielfilm 13:30 min)
Im Zugwaggon fällt die Klimaanlage aus, am Fluss konkurrieren Bluetooth-Lautsprecher und schwimmende Einhörner, und in der Innenstadt lässt eine Demonstration die Trams stillstehen. Während das Eis schmilzt und die Gemüter sich erhitzen, sieht niemand, dass uns das Wasser schon bis zum Hals steht.
- "Lake Of Fire" von NEOZOON (DE 2022, experimenteller Dokumentarfilm, 11:00 min)
Die Hölle auf Erden ist längst Realität oder wird es unmittelbar werden. Hervorgerufen durch Schreckensszenarien fundamentalistischer Fernsehprediger, Ignoranz, Religion. Der Schuldige der Misere ist eindeutig: Der Mensch selbst, dessen leichtsinniger Flirt mit dem Untergang den apokalyptischen Klimawandel erst herbeigeführt hat.
- "Black Summer" von Felix Dierich (DE 2022, experimenteller Dokumentarfilm, 11:40 min)
Im Sommer 2019/2020 erlitt Australien einige der schlimmsten Buschbrände seiner Geschichte, aus weiter Entfernung beobachtet vom meteorologischen Satellit Himawari-8. Für diesen experimentellen animierten Dokumentarfilm wurden Terabytes an Satellitendaten mit eigenen Algorithmen verarbeitet, die Tageslicht-, Infrarotdaten und eine Erkennung von Wärmequellen zu einem in dieser Form nie da gewesenen Bilderstrom kombinieren.
- "Kayu Besi" von Max Sänger und Andrianus Oetjoe Merdhi (DE 2022, Dokumentarfilm, 28:00 min)
In den tiefen Regenwäldern der abgelegenen Insel West Papua suchen Männer ihr Glück in uralten Bäumen, deren wertvolles Holz sie für den internationalen Markt beschaffen. Gefangen zwischen dem natürlichen Reichtum ihrer Heimat und der unerschöpflichen Nachfrage der kapitalistischen Warenproduktion stehen die Holzfäller vor einer unmöglichen Wahl: Entweder sie bleiben mittellos und erhalten den Wald oder sie zerstören ihn für ein wenig Geld und die Ausbildung ihrer Kinder.

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