Die Ernährungs-Docs, Fettleber, Gicht, Reflux

Sendezeit: 21:00 - 21:45, 18.04.2024
Genre: Gesundheit
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  • Redaktion: Jörg Gaensel
Deutschland (2024) Essen als Medizin: "Die Ernährungs-Docs" helfen Menschen, die an ihren massiven Gesundheitsproblemen fast verzweifeln. Die erfahrenen Medizinerinnen und Mediziner wollen mit gezielten Ernährungsstrategien Symptome deutlich verbessern und Krankheiten sogar heilen.
Sabine K. hat eine Fettleber. Die Werte der 52-Jährigen sind so auffällig, dass sogar eine Autoimmunerkrankung nicht ausgeschlossen werden kann. Internistin Silja Schäfer hat nach der Blutuntersuchung gute, aber auch schlechte Nachrichten für die Lehrerin aus Thomasburg: "Ihre Leber leidet zum Glück nicht unter einer autoimmunen Hepatitis - dafür haben Sie eine Fettleberentzündung." Die Lage ist ernst: Es besteht sogar das Risiko für Leberkrebs. Um sich zu kurieren, muss Sabine K. aktiv werden. Vor allem in der Küche, denn jahrzehntelange falsche Ernährung hat ihre Leber total überfordert. Auf ihrem persönlichen Stundenplan stehen jetzt Entlastungstage mit kalorienarmen und zuckerfreien Gerichten, täglich Bitterstoffe für ihre Leber - und Bewegung. Also runter vom Sofa und ab in den Sportunterricht. Sabine K. hat verstanden, wie krank ihre Leber ist. Doch wird sie sich aufraffen können?
Gichtkranke haben eine deutlich verkürzte Lebenserwartung - ein Gedanke, der Axel H. nicht mehr loslässt. Er bekommt Gichtanfälle in fast allen Gelenken, am schlimmsten im großen Zeh. "Man denkt, irgendwann platzt der Fuß", fasst der 60-Jährige aus Gusborn seinen Zustand zusammen. Es war die Idee seiner Frau, bei den Ernährungs-Docs Hilfe zu suchen, denn alle Diätversuche des Niedersachsen sind gescheitert. Sein Gewicht kennt nur eine Richtung: nach oben. Ernährungsmediziner Matthias Riedl ist verwundert, wie der Unternehmer mit seinen 152 Kilo überhaupt noch Beruf und Hobby, die Jagd, bewältigen kann. Er rät ihm, die Pfunde mithilfe der ovo-lacto-flexitarischen Küche langsam, aber stetig purzeln zu lassen. Bedeutet: viel Ei, Milchprodukte und Pflanzliches. Seinen Fruktose- und Fleischkonsum muss Axel H. dringend einschränken, um die Entzündungen im Körper einzudämmen und die Gichtattacken zu reduzieren. Eine ganz schöne Herausforderung. Wird er mit dem ungewohnten Essen zurechtkommen?
Seine erste Magenspiegelung hatte er im Alter von 16 Jahren, nun ist er 50. Lars H. leidet an Reflux, Säureattacken aus dem Magen, die unbehandelt zu Entzündungen in der Speiseröhre führen können. Seit über 25 Jahren schluckt er täglich Säureblocker, die lediglich die Symptome seiner Krankheit unterdrücken, sie aber nicht heilen. Hilfe sucht er bei Magen-Darm-Spezialistin Viola Andresen, die bei der ersten Untersuchung herausfindet, dass der Braunschweiger eine Hernie, einen Bruch im Zwerchfell, hat. Das führt dazu, dass Mageninhalt ungebremst in die Speiseröhre schießt. "Unser Ziel ist es, die Magensäure auf natürlichem Wege durch eine Ernährungsumstellung zu hemmen", so lautet der Plan der Medizinerin. Und dass das dringend nötig ist, zeigen die bisherigen Essgewohnheiten von Lars H.: Kaffee, Alkohol, Unmengen an Zucker und Weißmehlprodukten. 80 Prozent seiner Ernährung sind echte Säuretrigger. Von nun an gibt es frisch Zubereitetes: Gemüse, Obst, Salat und Hülsenfrüchte sowie viel Eiweiß in Form von Fisch, fettarmen Milchprodukten und wenig hellem Fleisch. Von Fast-Food zu Fresh-Food, die Strategie gegen seinen Reflux. Wird er sich an die strengen Vorgaben halten?

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