Es war einmal in Nordirland, Immer mehr Tote

Sendezeit: 21:15 - 22:10, 05.12.2023
Genre: Dokumentation
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
  • Regie: James Bluemel
Deutschland (2023) Seit Anfang der 70er Jahre nimmt die Gewalt zwischen den Konfliktparteien zu, Anschläge und Morde gibt es immer häufiger. Die Hinterbliebenen der Opfer, aber auch die Angehörigen der Inhaftierten werden mit Verlust, Angst und Ausgrenzung konfrontiert. June McMullin gehört zu denjenigen, deren Leben zerstört werden. Ihr Ehemann galt der IRA als legitimes Anschlagsziel, weil er ein Polizist war. Ausgerechnet nach einem Besuch bei ihr und dem neugeborenen Sohn auf der Entbindungsstation wird er auf dem Parkplatz der Klinik erschossen.
Lebenswege zerbrechen auf beiden Seiten der gespaltenen irischen Gesellschaft. Immer mehr regierungskritische Katholiken und IRA-Kämpfer werden in Hochsicherheitsanstalten, den sogenannten H-Blocks, inhaftiert. Anfangs genießen diese Häftlinge als politische Gefangene einen Sonderstatus im britischen Gefängnissystem. Doch als ihnen dieser entzogen wird, beginnen sie mit langjährigen Protestaktionen. 1981 münden sie in einem Hungerstreik, der neue Märtyrer schafft. Unter den Toten ist auch der Vater von Bernadette O'Donnel, die an ihrem elften Geburtstag hinter dem Sarg ihres Vaters hergehen muss - Beerdigungszug und politische Demonstration zugleich.
Von der Wut der Frauen berichtet Bernadette O'Rawe. Als Frau eines inhaftierten IRA-Kämpfers fühlt sie sich allein gelassen in ihrer hilflosen Wut auf beide Konfliktparteien.

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