Amsterdam, London, New York: Welt-Städte, 1880-2017: Spekulation und Größenwahn

Sendezeit: 12:20 - 13:15, 04.11.2023
Genre: Geschichte, Episode 4
  • Hörfilm, Sendung mit akustischer Bildbeschreibung
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
  • Regie: Frédéric Wilner
Frankreich (2017) Im 20. Jahrhundert, das durch das neue Modell der Metropole geprägt ist, erreichen nacheinander London und New York den Höhepunkt ihres städtischen Wachstums. Das Jahrhundert steht im Zeichen der Maßlosigkeit: Der architektonische Gigantismus in New York führte außerdem zum Wohlstand für viele Bürger. Parallel dazu kam es zu einer gigantischen Verstädterung in London: Bis in die 50er Jahre hält die Hauptstadt des Commonwealth den Weltrekord der größten Bevölkerungsdichte und Flächenausdehnung.
Wie Charles Booth in seiner ersten sozialgeografischen Untersuchung einer ganzen Stadt zeigt, ist London ein Ort der Extreme: Ein Drittel der Einwohner lebt in Armut - gleichzeitig wachsen reiche Stadtteile wie das West End. In New York schießen derweil die Wolkenkratzer so zahlreich und stark in die Höhe, dass 1916 eine städtebauliche Regelung erlassen wird, die unter anderem die charakteristische abgestufte Form vorschreibt. Die wohlhabende Bevölkerung residiert in Manhattan zunächst in kleinen Schlössern und zieht später in riesige Apartments. Das Wachstum in den beiden Metropolen verläuft in unterschiedlichen Dimensionen: New York schießt in die Höhe und übertrifft sich dabei immer wieder selbst - London dehnt sich in die Breite aus. In der englischen Hauptstadt erfindet Ebenezer Howard ein neues Stadtentwicklungsmodell: Die Gartenstadt sieht als Gegenentwurf zum immer rasanteren Wachstum der modernen Stadt kleinere städtische Einheiten inmitten der Natur am Rand der Metropole vor.
Hintergrundinformationen: Handels- und Finanzprojekte von immer größerem Ausmaß bringen in Amsterdam, London und New York im Laufe von 400 Jahren neue Stadtmodelle hervor. Verbunden damit sind bedeutende Innovationen, darunter die erste Wertpapierbörse, die Entstehung des Büros, die Erfindung des Fahrstuhls oder die Errichtung von Wolkenkratzern. Die Reihe "Amsterdam, London, New York: Welt-Städte" zeichnet diese Entwicklung nach und beschreibt, wie Amsterdam, London und New York in einem unerbittlichen Wettkampf um die Vormachtstellung in der Weltwirtschaft radikal neue städtebauliche und architektonische Formen erfunden haben.

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