Eine Geschichte von Liebe und Verlangen

Sendezeit: 00:00 - 01:40, 20.07.2023
Genre: Liebesfilm
  • Untertitel für die Sendung verfügbar
  • Darsteller: Sami Outalbali (Ahmed), Zbeida Belhajamor (Farah), Diong-Kéba Tacu (Saidou), Mathilde La Musse (Léa), Aurélia Petit (Professorin Morel), Mahia Zrouki (Dalila), Bellamine Abdelmalek (Karim), Sofia Lesaffre (Malika)
  • Drehbuch: Leyla Bouzid
  • Regie: Leyla Bouzid
  • Kamera: Sébastien Goepfert
  • Musik: Lucas Gaudin
  • Produzent: Sandra da Fonseca
  • Andere Personen: Lilian Corbeille
Frankreich (2021) Der 18-Jährige Ahmed beginnt ein Studium der Literatur an der Sorbonne in Paris. Seine Eltern sind vor seiner Geburt aus Algerien nach Frankreich geflohen. Ahmed hat bis jetzt das Heimatland seiner Eltern nicht kennengelernt und spricht kaum Arabisch. Dank eines Stipendiums kann er den Pariser Vorort, in dem er aufgewachsen ist, verlassen und an die Universität.
Bereits an seinem ersten Tag begegnet er dort der Tunesierin Farah, die für das Studium von Tunis nach Paris gekommen ist. Während Ahmed unsicher und in sich gekehrt wirkt, ist Farah aufgeschlossen und kommunikativ. Einige Kurse besuchen sie gemeinsam und schnell wird klar, dass Ahmed sich von der jungen Frau angezogen fühlt. Durch das Seminar über arabische Poesie und ihre kulturellen Gemeinsamkeiten kommen sich die beiden näher. Ihre erst ganz zarte Beziehung verquickt sich mit den literarischen Inhalten des Studiums. Ahmed entdeckt einen Korpus sinnlicher und erotischer arabischer Poesie, von dessen Existenz er vorher nichts wusste.
Es entwickelt sich ein spannungsvolles Verhältnis zwischen Farah und Ahmed, wobei sich das Liebespaar immer wieder gegenseitig anzieht, aber auch voneinander abstößt. Trotz Ahmeds überwältigendem Verlangen nach Farah will er ihr widerstehen: Er fürchtet die Reaktionen seines Umfeldes; hadert mit den eigenen Vorstellungen von Keuschheit, Sex und Liebe; sucht ein Mittelmaß zwischen Idealisierung und Realität. Ahmed muss seine Zweifel besiegen und seinen Gefühlen für Farah eine Stimme geben, um mit ihr vereint zu sein.
Hintergrundinformationen: Leyla Bouzid wuchs in Tunis auf und studierte später in Paris Literatur an der Sorbonne sowie Regie an der Filmhochschule Fémis. Ihr Spielfilmdebüt hatte sie 2015 mit "Kaum öffne ich die Augen", der in ihrer Heimat Tunis spielt. In diesem setzte sie jungen Leuten ein Denkmal, deren Tatendrang und Mut den Beginn des Arabischen Frühlings einläuteten. Der Spielfilm wurde unter anderem bei den Internationalen Filmfestspielen von Venedig ausgezeichnet. "Eine Geschichte von Liebe und Verlangen", eine Arte-Koproduktion, ist der zweite Spielfilm von Leyla Bouzid. Dieser spielt in Paris und erzählt die Liebesgeschichte zweier junger Menschen mit Migrationshintergrund, die unterschiedlich mit ihren Wurzeln umgehen. Der Film wurde beim Festival MedFilm in Rom mit zwei Preisen ausgezeichnet und auf weiteren internationalen Filmfestivals nominiert.